UV-Strahlen und die Augen des Pferdes

UV-Strahlen, was ist das? Das sind Strahlen, die von der Sonne ausgesandt werden. Es gibt verschiedene Arten von UV-Strahlen, die mehr oder weniger gefährlich sind, da sie von der Atmosphäre mehr oder weniger gut gefiltert werden. Strahlen, die nicht von der Atmosphäre gefiltert werden (UVA und UVB), können nicht nur für die Haut gefährlich sein (Pferde mit weißen Flecken, Sonnenbrand), sondern auch für die Augen! Die Gefährlichkeit der UV-Strahlen hängt von der geografischen Lage, der Höhenlage sowie der Tageszeit ab (am gefährlichsten zwischen 10 und 14 Uhr).

UV-Strahlen, welche Risiken bestehen für die Augen meines Pferdes?

Glücklicherweise wird der Großteil der UV-Strahlen gefiltert. UVC wird aus der Atmosphäre herausgefiltert und UV-A- und UV-B-Strahlen werden vom Auge durch mehrere anatomische Strukturen herausgefiltert.

Die Hornhaut des Pferdes

Sie besteht aus einer Überlagerung von sehr dünnen Zellschichten. Sie ist das einzige durchsichtige Gewebe im Körper und ermöglicht das Sehen. Die Hornhaut des Pferdes liegt vor dem Auge und absorbiert einen Teil der einfallenden UV-Strahlen, wodurch die Linse und die Netzhaut geschützt werden. Obwohl sich ihre oberste Schicht ständig erneuert, sind diese Zellen empfindlich gegenüber kumulativen Effekten. Eine zu starke UV-Bestrahlung der Hornhaut kann zu einer Entzündung führen, die sich durch ein brennendes Gefühl äußert: die Keratitis.

Die Augenlinse

Er befindet sich hinter der Hornhaut und der Iris. Seine Aufgabe ist es, das Licht auf die Netzhaut zu bündeln. Sie ist besonders empfindlich und absorbiert auch einen Großteil der UV-Strahlen. Je mehr die Augen jedoch ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind, desto älter wird die Linse. Sie verliert ihre Transparenz, wird trübe und hat ein höheres Risiko, einen grauen Star zu entwickeln. Ihre Filterfunktion ist von entscheidender Bedeutung. Pferde, die am Grauen Star operiert wurden, denen die Linse entfernt oder durch ein Implantat ersetzt wurde, müssen unbedingt vor UV-Strahlung geschützt werden, um die Netzhaut zu schützen.

Die Netzhaut des Pferdes

Sie bedeckt den Augenhintergrund. Die Netzhaut des Pferdes ist für die Weiterleitung von Lichtsignalen an das Gehirn verantwortlich. Sonnenstrahlen sollen an der beschleunigten Alterung der Netzhaut beteiligt sein.

Die Augenlider

Sie sorgen für den mechanischen und physiologischen Schutz des Auges durch den Blinzelreflex und durch die Verteilung der Tränen auf der Hornhaut. Sie sind den äußeren Einflüssen und insbesondere den UV-Strahlen stark ausgesetzt. Die Augenlider von Pferden sind anfällig für Krebserkrankungen. Bei Männern sind laut der Skin Cancer Foundation 10 % aller Hautkrebserkrankungen am Augenlid lokalisiert. Die Exposition gegenüber UV-Strahlen, insbesondere UVB-Strahlen, ist die Hauptursache für Lidtumoren. Die Exposition gegenüber UV-Strahlen ist kumulativ. Das heißt, Sie können die Schäden, die die Haut oder die Augen in der Vergangenheit erlitten haben, nicht wieder gutmachen. Sie können jedoch das Risiko verringern, dass es noch schlimmer wird. Beginnen Sie also jetzt mit zusätzlichen Sonnenschutzmaßnahmen, vor allem bei Pferden mit Augenerkrankungen in der Vorgeschichte (Katarakte, Uveitis, Keratitis, Geschwüre usw.).

Wie kann ich mein Pferd vor UV-Strahlen schützen?

Heutzutage gibt es viele Hilfsmittel, um die Augen von Pferden vor Insekten zu schützen. Allerdings ermöglichen nur wenige von ihnen die Filterung von UV-Strahlen. Augenschutz für Pferde verdunkelt häufig den Blick. Das ist gut, um die Blendung zu begrenzen, aber äußerst schädlich, wenn die UV-Strahlen nicht gefiltert werden. Da sich die Pupille im Schatten stärker ausdehnt, muss noch mehr UV-Strahlung durchgelassen werden, wenn diese nicht gefiltert wird. Lesen Sie die Hinweise sorgfältig durch, bevor Sie eine Maske oder eine starre Brille für die Arbeit kaufen. Bei starren Brillen für das Pferd bei der Arbeit hat die Farbe der Gläser praktisch keinen Einfluss auf das UV-Schutzniveau. Ob die Gläser durchsichtig oder grau oder braun sind, mit oder ohne Spiegeleffekt, das zählt viel weniger als die in die Gläser integrierte UV-Beschichtung. Achten Sie jedoch auf die Form und Größe des Gestells einer starren Brille. Je näher sie am Kopf sitzt, desto besser ist der UV-Schutz.

Artikel verfasst von Estelle Guilbaud - Augenoptikerin Optometristin mit Spezialisierung auf Pferdesehen