Die Uveitis ist die häufigste Ursache für Blindheit bei Pferden. Die Uveitis ist eine sehr häufige Augenerkrankung bei Pferden, die den Besitzern oft nicht bekannt ist. Da sie häufig wiederkehrt, kann sie zu einem echten Albtraum werden.
- 1. Anatomie des Auges und Ursachen der Uveitis
Uveitis bedeutet Entzündung der Uvea. Die Uvea ist der vaskuläre Teil des Auges. Sie umfasst die Iris, die jeder kennt und sehen kann, aber auch die Aderhaut, die das gesamte Auge umhüllt, und den Ziliarkörper (siehe Schema unten).
Es gibt viele Faktoren, die diese Entzündung und damit den Uveitis-Anfall auslösen können:
- ein Trauma (Schlag auf das Auge)
- eine Photosensibilisierung (Reaktion auf Sonnenlicht), die in der Regel durch eine lebensmittelbedingte Vergiftung verursacht wird
- eine individuelle Veranlagung (Appaloosa-Rasse, Auge mit blauer Iris...)
- eine Autoimmunreaktion (die Antikörper des Pferdes wenden sich gegen sich selbst und greifen die eigenen Augen an), insbesondere wenn sich das Pferd einmal mit Leptospirose angesteckt hat.
- Symptome der Uveitis
Es ist äußerst wichtig, Uveitis zu erkennen, damit Sie schnell einen Tierarzt kontaktieren können.
Bei einer Uveitis-Krise zeigt das Pferd oft mehrere der unten aufgeführten Symptome, nicht unbedingt alle:
- starke Schmerzen, mit geschlossenem Auge, das vor Licht flieht
- einen meist klaren Abfluss
- Miosis (eine enge Pupille, die einen horizontalen Spalt bildet)
- ein Hornhautödem (blauer Schleier auf dem Auge)
- eine Veränderung der Farbe der Iris
- geschwollene Augenlider
Das Problem der Uveitis besteht hauptsächlich darin, dass sie immer wieder auftritt. Die schmerzhaften Anfälle bessern sich in der Regel mit den verschriebenen Behandlungen, anfangs sogar manchmal allein, hinterlassen aber Folgeschäden und treten oft in immer kürzerer Zeit erneut auf.
- Medikamentöse und chirurgische Behandlungen und Langzeitmanagement
Die medizinische Behandlung, die in der Regel als erste Maßnahme vom Tierarzt verschrieben wird, besteht aus allgemeinen und lokalen entzündungshemmenden Medikamenten in Kombination mit einem Mydriatikum, um die Pupille zu erweitern und die Folgeerscheinungen zu begrenzen.
Diese Behandlung ermöglicht jedoch nur die Bewältigung des akuten Anfalls und verhindert nicht, dass es zu einem Rückfall kommt. Bei einer wiederkehrenden Uveitis wird dies in der Regel nicht ausreichen. Jeder Anfall hinterlässt Folgeerscheinungen, die wichtigsten sind Katarakt und Synechien (Verwachsungen der Iris, die die korrekte Öffnung der Pupille verhindern).
Es gibt chirurgische Optionen, um das Wiederauftreten von Uveitis zu verhindern :
- das Cyclosporin-Implantat: Es wird in das Auge eingesetzt und blockiert die Immunreaktion, die für die Uveitis verantwortlich ist. Seine Wirksamkeit ist anerkannt, aber leider zeitlich begrenzt, etwa 2 bis 3 Jahre.
- Vitrektomie: Bei der Vitrektomie wird der entzündete Glaskörper aus dem Auge abgesaugt. Ziel ist es, die darin enthaltenen Antikörper und Entzündungsmoleküle zu entfernen. Wird sie früh genug durchgeführt, damit sich die Entzündung nicht zu sehr festsetzt und das Auge keine Folgeschäden erleidet, können 90 % der Rückfälle verhindert und die Sehkraft erhalten werden.
- Enukleation: Als letztes Mittel verhindert sie, dass das Pferd, das sein Augenlicht verloren hat, bei jedem Anfall Schmerzen hat.
Die Augenchirurgie wird ständig weiterentwickelt und verbessert, was Pferden mit Folgeerkrankungen wie dem Grauen Star Hoffnung gibt.
Parallel zu den Behandlungen erfolgt die Behandlung der rezidivierenden Uveitis durch eine gesunde Lebensweise und vorbeugende Maßnahmen, die unerlässlich sind, um neue Anfälle zu begrenzen und den Komfort des Pferdes zu erhalten.
Die wichtigsten Faktoren, die Entzündungen hervorrufen und somit Anfälle begünstigen, sind die Sonne, genauer gesagt UV-Strahlen, und Wind.
Durch das Tragen einer UV-Schutzmaske kann das Risiko eines erneuten Ausbruchs also sehr deutlich verringert werden. Das Pferd kann wieder ein normales Leben führen und auf die Koppel gehen.
Es ist auch ratsam, die Staubbelastung in seiner Umgebung so gering wie möglich zu halten, da sie ebenfalls zu Reizungen führt. An windigen Tagen sollten Sie das Pferd am besten in der Box halten, wenn möglich in einem geschlossenen Stall.
Pauline Cantet, Pferdetierärztin.